Staatsoberbau 6. Die Österreichische Dialektik Die Jahre 2011 & 2012 standen unter dem Zeichen von Korruption und Katastrophen aller Art, die in dem Ausmaß in Österreich noch nie dagewesen war. Die Gefahr, dass bei einem Leser einer Zeitung mittlere bis schwere Übelkeit auftauchte, war groß. Managerbonuszahlungen in mehrstelliger Millionenhöhe, trotz der offensichtlichen Ergebnisse, lässt die Volksseele kochen. Der Ruf nach ETHIK bzw. moralischen Anforderungen an Politiker und Manager sind allerorts deutlich zu vernehmen. Die zentrale Fragestellung dieses Teilbereiches der das zwischenmenschliche Fundament dieses Modellstaates abbildet lautet: Welche Wege können konkret eingeschlagen werden um einen nachhaltigen Kurswechsel sicherzustellen? Abgesehen vom aktualisierten Gedankenmodell der Sozialpartnerschaft im 21.Jahrhundert und den ausformulierten ressortspezifischen Lösungsmöglichkeiten ist auf einer philosophischen Ebene die Antwort auf diese Frage im Teilbereich der „Österreichischen Dialektik“ zu finden. Im Zentrum steht Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Die Methode Hegels den Gegenstand dadurch zu begreifen, dass alle seine Ansichten, zur Darstellung gebracht werden, erlaubte es, dass sich die gegensätzlichsten Vertreter, sich auf Hegel berufen haben und noch heute berufen. Über die Phänomenologie des Geistes und der Interpretation der Hegel‘schen Dialektik von Herrschaft & Knechtschaft von Stefan Voß (Berliner Forum Gewaltprävention) hin zur Fragestellung warum Systeme einen „Sündenbock“ brauchen. Auch wenn Dr. Bruno Kreisky meinte: „Lernen’s a bisserl Geschichte – Herr Reporter!“ sind wir an einem Punkt der Geschichte angelangt, wo wir auf keine geschichtlichen Lösungsreferenzen zurückgreifen können. Wirtschaftliche Eckdaten wie Staatsverschuldungen, zweistelligen Arbeitslosenzahlen in Europa sind zwar historisch bekannt, allerdings die generelle in Fragestellung der kapitalistischen Sichtweise z.B. mit der Ausprägung der Bankenproblematik oder Währungsstabilität des EURO oder das platzen aller nur möglichen „bubbles“ im Zusammenhang mit der schnellen öffentlichen Berichterstattung, stehen VERANWORTUNGSTRÄGER wie Politiker & Führungskräfte vor hochkomplexen neuen Aufgabenstellungen, die nur in einem systemischen Zusammenhang angegangen werden können. Diese Aufgabenstellung impliziert eine professionelle Kommunikationskultur im Sinne von Klarheit und Effizienz innerhalb eines klar definierten gemeinsamen Werterahmens. Abstrakt gewordene oder naiv besetzte Begriffe wie VERTRAUEN müssen erst wieder neu eingeübt werden. Mit Hilfestellung von Max Weber wurden daher einige Qualitätsmerkmale „Wie erkenne ich einen „Österreichischen Dialktiker?“ erarbeitet. Der von Dr. Bruno Kreisky angedeutete geschichtliche Konnex zum 2. Weltkrieg, ist noch nicht so lange her, das sich die Autorin mit Themen wie – Was ist Schuld? – Was ist Gewissen? – Was ist Verantwortung? auseinandersetzt. In einer Pressestunde im Mai 2012 wurde der oberösterreichische Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer von Journalisten auf Stimmen aufmerksam gemacht, die einen Verhaltenskodex für Politiker und Manager fordern. Er meinte darauf: „Ich habe mein ganzes Leben lang keinen Katalog gebraucht um zu wissen was ich tun darf oder nicht – die 10 Gebote reichen vollkommen aus!“ Die Idee sich des ältesten Wertesystems der Welt zu bedienen, hatte eine bestechende Logik und Klarheit für die Autorin. Man muss kein religiöser Mensch sein um zuzugeben, wenn man sich nur an einige Punkte des Dekaloges halten würde, die Welt anders aussehe. Aufbauend auf der Idee den Dekalog quasi als „gute Kinderstube“ zu sehen und wieder aus der Schublade zu kramen, wurden einige weiterführende Qualitäten aus dem „Programm der Österreichischen Sozialpartnerschaft ab 1.1.2012“ abgeleitet und „Die Österreichische Dialektik“ entwickelt. Da die Österreichische Dialektik zufällig 10 behandelte Kriterien umfasst, sind diese quasi als die neuen „10 Gebote vom Staatsbanquett bis zum -parkett“ für das 21.Jahrhundert für diesen Modellstaat zu verstehen ;-). Damit diese ausformulierte Vision etwas BESONDERES und EINZIGARTIGES nicht nur unter den europäischen Staaten sondern weltweit ist, wurden weiterführende Überlegungen zum besonderen Schutz dieses ultimativen Qualitätssiegels im Zusammenhang mit einem Zertifikatssystem vorgestellt. Zur besseren Ausdruckskraft bzw. Handhabbarkeit im Politik- & Geschäftsleben wurde ein Siegel als ultimatives Qualitätssymbol, (Motto: Wie innen, so außen!) entworfen, mit dem z.B. besonders wichtige Verträge unterfertigt werden. Da VERTRAUEN ein abstrakter Begriff geworden ist, wurden beachtliche Strafpönalen bei Vertragsbruch angedacht. Es hilft überhaupt nichts wenn ökonomische Zusammenhänge bekannt sind wie z.B. die Quantitätsgleichung, wenn das Zustandekommen der einzelnen Variablen innerhalb der Gleichung jedweder Logik und Ethik entbehren bzw. sich niemand auch nur an irgendetwas hält. Das beste Beispiel ist die im Juni 2012 bekannt gewordene jahrelange Manipulation des LIBOR. Die Autorin hält die gewaltigen Strafzahlungen für gerechtfertigt, da jede fundierte und solide Arbeit in Frage gestellt wird und der Willkürherrschaft Tür und Tor geöffnet wird. Zum Abschluss wird noch auf die Frage: „Was ist MUT?“ eingegangen. Die Zielsetzung der wertegeladenen Österreichischen Dialektik ist nicht nur als Qualitätsgütesiegel zu sehen sondern wird ganz allgemein als Instrument der Polarisierungsprophylaxe verstanden. |