Unterrichtsministerium

“Wer sagt hier herrscht Freiheit,
der lügt,
denn Freiheit herrscht nicht.”
(Erich Fried)

Auch wenn die Autorin mit den unterhaltsamen und schön gereimten Worten von Wolfgang Pokorny diesen Teilbereich beginnt, ist der dramatische Zustand nicht nur durch die katastrophalen Ergebnisse der PISA-Studie allgemein bekannt, sondern wird mit den Worten von Gerhard Hörhan zum Status Quo der Jugend klar auf den Punkt gebracht:

„Ihr wehrt euch nicht. Ihr seid der für das System äußerst bequeme und ziemlich dekadente historische Sonderfall einer jungen Generation, die den Alten lieber in den Arsch kriecht, als zu revoltieren. Ihr habt euch angepasst. Statt Konfrontation, Konflikt, Dynamik und damit Entwicklung zu bringen, verhaltet ihr euch passiv und abwartend. Ihr bringt nichts in Gang. Ihr denkt nicht quer. Ihr seid keine Punks und nicht einmal Hippies. Ihr seid Schafe. Ihr seht alle gleich aus, habt den gleichen Lebenslauf und bewerbt euch um die gleichen Jobs. Die Personalchefs müssen dann nur noch herausfinden, wer von euch am lautesten blökt!“

„Europa halst euch einen Schuldenberg auf. Ihr werdet eure besten Jahre damit verbringen, die Kredite von Menschen zu tilgen, die dann gar nicht mehr leben. Ihr seid selbst schuld daran. Ihr wehrt euch nicht, weil ihr feig, faul und falsch gebildet seid.“  

Die systemkritischen Worte von Univ. Prof. Josef Aff verweisen auf Selbstreflexion des Lehrberufes und die generelle in Fragestellung des kapitalistischen Zugangs mit der Einforderung  ethischer Gesichtspunkte im Unterricht.

Der Kulturkorrespondent  der FAZ, Thomas Rietzschel darf mit seiner pointierten Art der Wortwahl aus seinem Buch „Die Stunde der Dilettanten“ nicht fehlen. Mit der Doyenne der innenpolitischen Publizistik, Anneliese Rohrer wird der Ausblick mit ihrer kritischen Auseinandersetzung zur „Österreichischen Gemütlichkeit“ auf den Punkt gebracht.

Nachdem Bildungsexperte Niki Glattauer auf die Frage was im österreichischen Schulsystem alles zu ändern sei, antwortete – ALLES – war dies systemischer Ausgangspunkt der Überlegungen.

Einen Beitrag für ein gesundes Fundament bzw. gesunde Rahmenbedingungen einer Entwicklung sorgt noch Österreichs Aushängeschild der Humangenetik Markus Hengstschläger mit seiner Warnung vor der GLEICHMACHEREI. Auf die EINZIGARTIGKEIT jedes einzelnen Menschen wurde bereits in den Grundsätzen des Modellstaates hingewiesen, die im Schulwesen einen absoluten Paradigmenwechsel erfordert. Diese Forderung an die Vertreter des Systems wird mit der Geschichte „Wenn die Ziege schwimmen lernt“ noch einmal ganz klar und deutlich im Sinne von Pierre Bourdieu bewusstseinsbildend eingefordert.

Der Bereich der Früh- und Elementarpädagogik ist in Österreich und Deutschland im Europavergleich unterentwickelt. Den diesbezüglichen Gründen sowie der Untersuchung der Sinnhaftigkeit der Forcierung dieses Bereiches ist den Thesen zur Frühkindpädagogik zu entnehmen. Eine Diskussion in diesem Zusammenhang ohne auf den schweizer Entwicklungspsychologen Jean Piageteinzugehen wäre undenkbar.

Im Zeitalter in der medial Sendungen wie „Die Super Nanny“ Anklang finden ist eine Auseinandersetzung mit dem Begriff „Autorität“ naheliegend.

Das Prisching’sche Reflexionstheorem setzt sich mit folgender Fragestellung auseinander: „Was kann ich als Lehrer/-in – unabhängig von allen institutionellen Hilfestellungen, alleine für mich machen, um einen Wachstumsprozess sicherzustellen?“. Die Zielsetzung ist nicht nur die Stärkung der Gesundheit und der eigenen Persönlichkeit, sondern auch das Wohl aller Beteiligten!

Der systemische Reformvorschlag zielt auf das Verständnis des entwickelten männlichen & weiblichen Prinzips der Österreichischen Didaktik ab. Es wird unterstellt das die Lerninhalte state of the art sind, der Soft Skill Bereich dafür Optimierungsbedarf in sich birgt. Mit dem Reformvorschlag einen österreichischen Bildungskanon zu definieren und die Lehrinhalte auf dem didaktischen Niveau des 21. Jahrhundert festzulegen und vorbereitet den österreichischen Lehrern zur Verfügung zu stellen, zielt darauf ab diesen belasteten Berufsstand zumindest hinsichtlich der Vorbereitungszeit zu entlasten und mehr Raum zu geben, um auf Kinder und Jugendliche eingehen zu können.

Der zweite Teil setzt sich mit verschiedenen Entwicklungstheorien auseinander. Es wird auf den psychoanalytischen Ansatz von Siegmund Freud, Erik H. Erickson und Jean Piaget eingegangen.